Mercedes Benz 300d Versuchsbegleitwagen 1:43
Ab November 1957 erschien der Mercedes-Benz 300d (W189) und erlangte binnen kurzer Zeit des Status eines noblen Oberklassewagens. Auch wenn die Käuferschicht auf den Komfort und die besondere Ausstattung Wert legte, wurde im Mercedes-Benz Werk dieser Typ für einen ganz anderen Zweck vorgesehen.
Auf Grund seines 160 PS starken Einspritzmotors erschien er bestens dazu geeignet, als Messfahrzeug eingesetzt zu werden. Dazu musste er nach damaligem technischen Stand zahlreiche Datenerhebungs- und Aufzeichnungsgeräte mit sich führen, die sehr schwer waren und viel Platz beanspruchten. Die Serienausführung des 300d war für diesen Transport jedoch vollkommen ungeeignet und so wurde beschlossen, ein Serienmodell passend umzubauen. In der hauseigenen Versuchsabteilung wurde der hintere Teil des Wagens dahingehend abgeändert, dass ein Aufbau angefertigt wurde, der das Unikat zum Kombi werden liess. Der neue Aufbau wurde grösstenteils aus Glasteilen gefertigt, lediglich verstärkt durch Stahlstreben. Ab dem Jahr 1960 stand das neue Messfahrzeug bereit und wurde ausschliesslich auf der hauseigenen Einfahrbahn in Untertürkheim eingesetzt. Der mit der Datenerhebungstechnik voll gepackte Messwagen fuhr hinter dem zu testenden Personenwagen her und die gewonnenen Werte konnten damals nur über eine Kabelleitung an den Messwagen weitergegeben werden. Dies führte dazu, dass während der Testfahrt zwischen den beiden Autos stets die Datenleitung als Verbindung bestand.
Mit zunehmend verbesserter Technik wurde der Messwagen zusehends überflüssig und ohne dass dieses Unikat damals der Öffentlichkeit bekannt wurde, konnte der 300d seinen Dienst einstellen. Das optisch überaus gelungene Messfahrzeug steht heute im Mercedes-Benz eigenen Museum.