LiPo versus NiMh
Viele Elektro-Modellautos werden mit Akku geliefert. Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, werden Sie sich erstmals die Frage stellen, ob es ein LiPo (Lithium-Polymer)- oder ein NiMh (Nickel-Metallhydrid)-Akku werden soll. Dabei hat jeder der beiden seine Vor- und Nachteile.
Der LiPo-Akku besticht durch sein leichtes Gewicht und die hohe Leistung, er ermöglich eine fast doppelt so lange Fahrzeit, der Spannungsverlauf ist nahezu gleichbleibend und es kommt nur zu einer geringen Selbstentladung, wenn er gelagert wird. Die Vorteile des NiMhs sind der günstigere Preis und dass er nahezu unzerstörbar ist. Dieser Aspekt ist beim Lipo nicht gegeben. Bei unsachgemäßer Handhabung besteht die Gefahr, dass er zu brennen beginnt.
LiPo-Akkus
LiPo steht für Lithium Polymer und ist der Akku der Zukunft, der sich durch längere Laufzeit und mehr Leistung auszeichnet. Auch die guten Werte, bezogen auf die Anzahl der Ladezyklen, sprechen für ihn. Die Lebensdauer wird je nach Hersteller mit 300 bis 600 Ladezyklen angegeben. Dazu kommt, dass LiPo-Akkus keinen Memory-Effekt aufweisen und dadurch ihre Kapazität, bis auf kleine Einbußen von etwa 20%, über ihre ganze Lebensdauer beibehalten. Diese verkürzt sich jedoch, wenn sie nicht mit einer Lagerspannung von 3,8V gelagert werden. Um dem entgegenzuwirken, müssen die nach jeder Verwendung auf Lagerspannung geladen werden.
Laden von LiPo-Akkus
Wenn Sie einen LiPo-Akku kaufen, müssen Sie ihn zuerst einmal aufladen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Ladegerät mit Ihrem LiPo-Akku kompatibel ist. Dies sollte entweder auf dem Ladegerät selbst, der Verpackung oder dem Handbuch vermerkt sein. Wenn Sie ein passendes Ladegerät haben, müssen Sie wissen, welche Einstellungen zum Laden des Akkus korrekt sind.
Dazu ist es wichtig zu verstehen, wofür die Werte auf dem Akku stehen: Ein LiPo-Akku besteht aus mindestens einer Zelle, welche im Normalfall 3,7 Volt besitzt. Der „S“-Wert gibt die Anzahl der Zellen an. So hat zum Beispiel der Akku mit 2S 7,4 Volt. Die Stromangabe, welche in Ampere gemessen wird, gibt an wie viel Strom der Akku liefern kann.
Der C-Wert
Die Angabe „C“ ist ein wichtiger Faktor, wenn es das Laden und Entladen geht. Dieser gibt an, wie hoch der Wert ist, der für kurze Zeit aus dem Akku gezogen kann, dafür multipliziert man den Amperewert mit dem „C“-Wert. Einfacher ausgedrückt: Ein Akku mit 6000mAh und 50C kann bis zu 300 A am Ausgang zur Verfügung stellen.
Sicherheit
LiPo-Akkus erfordern eine Reihe an Sicherheitsvorkehrungen. Jeder hat wohl schon einmal Geschichten über explodierende Akkus gehört. Obwohl es prinzipiell viele mögliche Ursachen dafür gibt, sind die zwei häufigsten das Überladen und eine mechanische Beshädigung. Um die Gefahren von Schäden an Ihrem LiPo-Akku zu minimieren, verwenden Sie immer ein LiPo-Ladegerät mit den korrekten Einstellungen. Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass Sie zur Ladung eine LiPo-Safe-Tasche verwenden sollten und den Akku immer bei der korrekten Lagerspannung auch in dieser aufbewahren.
Lagerung
Die Lagerung des LiPo-Akkus ist ein wichtiger Punkt um seine Lebensdauer zu verlängern. Wenn Sie einen LiPo-Akku länger als zwei Wochen leer oder vollständig aufgeladen aufbewahren, kann dies seine Leistung und seine Lebensdauer stark beeinträchtigen. Deswegen sollten Sie, wenn Sie den Akku länger als eine Woche nicht verwenden und ein programmierbares Ladegerät besitzen, mit diesem im Storage-Lademodus den Akku auf Lagerspannung laden. Wenn Sie kein solches Gerät haben, laden Sie den Akku etwa für die Hälfte der Zeit, die normalerweise erforderlich ist, um ihn vollständig aufzuladen. So kommen Sie annähernd an die richtige Spannung.
NiMh-Akkus
Der NiMh-Akku, Nickel-Metallhydrid-Akkumulator, ist ein guter und günstiger Akku für den RC Modellbau. Er ist unempfindlicher als LiPo Akkus und deswegen auch Anfänger einfach handzuhaben. Er eignet sich besonders für RC Fahrzeuge die keine Höchstleistungen liefern müssen, wie zum Beispiel Rockcrawler oder RTR (Ready to Run) Fahrzeuge.
Laden von NiMh-Akkus
Wenn vom Hersteller keine Schnellladefähigkeit ausgewiesen wird, sollte ein NiMh-Akku höchstens mit der Stromstärke der Kapazität des Akkus geladen werden, also bei einem 3000mAh Akku mit 3 Ampere. Generell kann man sagen, dass weniger Ladestrom schonender und somit besser für den Akku ist. Um den Akku zu formieren, lädt man Ihn mit 1/10C, dadurch bekommt man die Akkus innerhalb eines Packs gleichzeitig voll. Auch wenn Sie länger gelagert wurden, sollten sie zuerst formiert werden, bevor man sie an den Schnelllader hängt. Des Weiteren ist es wichtig die Akkus gut abkühlen zu lassen, bevor man sie lädt.
Sicherheit
Obwohl die Handhabung eines NiMh-Akkus im Vergleich zu einem LiPo-Akku sicherer ist, empfiehlt es sich dennoch nur hochwertige Ladegeräte mit automatischer Ladeschlusskennung zu verwenden um so eine Überhitzung zu vermeiden.
Lagerung
NiMh-Akkus sind im Vergleich zu LiPos sicherer und deswegen auch für Kinder gut geeignet. Es ist zwar bisher in seltenen Fällen zu Explosionen gekommen, generell ist aber die Aufbewahrung unkomplizierter. Nach der Verwendung sollte der NiMh-Akku auf ca. 50% geladen und idealerweise bei ca. 20°C gelagert werden. Dabei ist zu beachten, dass die Zellen nicht unter eine Leerlaufspannung von etwa 1 Volt fallen, man sollte etwa alle zwei Monate den Akku nachladen, da er sich relativ schnell selbst entlädt.